In den vergangenen drei Monaten sind leider alle Versuche ein neues Deep-Sky-Foto aufzunehmen kläglich fehlgeschlagen. Wind, Regen, Schnee, Nebel, wolkenverhangener Himmel, zuviel Mondlicht – oder alles gleichzeitig – hatten meine letzten Bestrebungen zunichte gemacht.
Unerwarteterweise ergab sich am 28.01.2016 eine Gelegenheit, endlich den in dieser Jahreszeit gut sichtbaren Orionnebel aufzunehmen. Der Himmel war richtig klar wie lange nicht mehr, der Mond sollte erst gegen 22:00 Uhr aufgehen und die Aussentemperatur lag bei erträglichen 4 Grad. Wäre alles zu schön, wäre da nicht der leicht böige Wind gewesen, aber dazu später mehr. Die Kamera nebst Stativ und Nachführeinheit positionierte ich etwas im Windschatten meines Autos, so daß ich die Windeinflüsse auf die Kamera etwas abmildern konnte. Der Orionnebel war schon mit dem blossen Auge sehr gut zu erkennen, so daß das Ausrichten und Scharfstellen der Kamera problemlos und zügig erledigt war. Ein erstes Testfoto ohne Nachführung mit Iso1600, F8.0, 15 sec. und 560mm Brennweite sah sehr vielversprechend aus. Der Orionnebel ist sehr hell, denn schon auf diesem ersten Testfoto waren erstaunlich viele Details der Nebelstruktur erkennbar. Für die eigentliche Aufnahmereihe stellte ich die Kamera auf Iso 400, Blende 9.0 und 560mm Brennweite ein und erstellte 4x 10 Aufnahmen mit je 50 sec. Belichtungszeit. Von diesen 40 Aufnahmen waren aber leider zum Schluss nur noch 11 Fotos übrig, den Rest musste ich wegen Unschärfen durch Verwackelungen durch den doch zu heftigen Wind verwerfen – schade eigentlich. Beim Verarbeiten der 11 brauchbaren Einzelbilder mit Pixinsight stellte sich dann heraus, daß der Orionnebel zwar recht ordentlich mit vielen Details abgebildet wird, der Hintergrund jedoch deutlich zu wenige Sterne aufweist. Nach meinen bisherigen Deep-Sky-Experimenten hatte ich mit mehr sichtbaren Sternen gerechnet. Ich denke aber, dieser Mangel ist auf die recht kurze Gesamtbelichtungszeit von „nur“ 550 sec. zurückzuführen. Hier das bisher vorläufige Ergebnis:
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Kamera: Canon EOS 7D MkII, Objektiv: Canon 100-400-mm 4,5-5,6 L IS II + Canon 1,4x Extender III, Belichtungszeit 11 x 50 Sek. = 550 Sekunden, ISO 400, Blende f/9.0, Brennweite 560mm. Bearbeitet mit PixInsight und entwickelt in LR.
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