Am 29.02.2016 waren die Wetterumstände erneut annähernd optimal für einen nächtlichen Ausflug auf „meinen Astroacker“ etwas nördlich von Hannover. Nur frostig kalt (-4 Grad Celsius) war es – so wie es sich für die letzte Februarnacht dieses Jahres gehört. Dafür aber herrschte absolute Windstille und der Himmel war klar und mondlos!
Nach den ersten positiven Erfahrungen mit dem neuen Manfrotto 405 Getriebeneiger nahm ich die Herausforderung an, die Whirlpoolgalaxie M51 zu fotografieren. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Whirlpoolgalaxie ist im Gegensatz zum zuletzt abgelichteten Orionnebel mit dem blossen Auge am Himmel nicht auszumachen und seine Lage am Ende der Deichsel des Großen Wagens nur zu erahnen. Zudem hatte ich noch keine Vorstellung mit welcher Abbildungsgröße der Galaxie ich denn bei 560mm (bzw. x 1,6 Cropfaktor= 900mm) Brennweite zu rechnen hätte. Dank Smartphone-App (Mobile Observatory für Android) wußte ich zwar, wo ich am Firmament suchen muss, dennoch dauerte es gut 1 Stunde und unzählige Einstellbilder mit ISO 6400 und 30 sec. Belichtungszeit, bis ich die Galaxie im Zentrum des Kamerablickfeldes posititioniert hatte und die Schärfe anhand eines Sterns, der sich nach langem Suchen dann noch bei 10x Zoom im LiveView finden lies, im Bildausschnitt bestmöglich einstellen konnte.
Die Aufnahmen selbst liefen dann mittels Kabeltimersteuerung der Kamera problemlos ab. Eine Reihe mit 10 Fotos und 4 Reihen mit je 20 Fotos mit jeweils 50 sec. Belichtungszeit hatte ich (mittlerweile leicht fröstelnd) schliesslich im Kasten. Bemerkenswert war eine recht dicke Raureifkruste auf der Kamera, dem Objektiv und der Gegenlichtblende, die ich nach Abschluss der Aufnahmen bei der Demontage der Ausrüstung festgestellt hatte. Ebenfalls bemerkenswert ist dabei übrigens die Tatsache, daß die Linse des Objektivs während der fast 3 stündigen Session stets klar und beschlagfrei war und die Kamera trotz der ungünstigen Witterung tadellos ihren Dienst verrichtete.
Bei der ersten Sichtung der Bildfolge am PC fanden sich erfreulicherweise nur wenige verwackelte Einzelbilder, die aussortiert werden mußten. Somit standen insgesamt 80 Fotos a 50 Sek. zum Stacken zur Verfügung. Mehr als eine Stunde gesammeltes Licht! Das machte mir Hoffnung auf ein ansprechendes Resultat. Aber bei der Verarbeitung mit PixInsight stelle sich dann schnell heraus, daß meine verwendete (und auch maximale Brennweite) von 560mm für eine formatfüllende Darstellung dieses Objektes leider nicht ganz ausreicht. Aber immerhin – ich konnte mit meinem Equipment die Spiralarme von M51 und seinen nahen, wechselwirkenden Begleiter NGC 5195 nebst einigen Details einfangen und darstellen. Hier das Ergebnis:
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Kamera: Canon EOS 7D MkII, Objektiv: Canon 100-400-mm 4,5-5,6 L IS II + Canon 1,4x Extender III, Belichtungszeit 80 x 50 Sek. = 66,6 Minuten, ISO 400, Blende f/9.0, Brennweite 560mm. Bearbeitet mit PixInsight und entwickelt in LR.
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